Freitag, 30. März 2007

Die Firma Dove

hat offenbar intelligente Werber mit einem ausgeprägten Gefühl für das Schöne und Ästhetische.

Donnerstag, 29. März 2007

Dolchstoß

vom Pazifismus und den Frauen

Einige revolutionstheoretische Überlegungen zum Aufstand der Rosenstraße-Frauen 1943

Mittwoch, 28. März 2007

Dienstag, 27. März 2007

Viele Fragen

drängen sich auf. Wie sehr waren viele der Forscher, die die heute zugänglichen Texte schrieben, von den gegenwärtigen Religionen beeinflußt? Wie viele Forscher haben einfach unterstellt, daß die Männer immer die beherrschende Rolle als Führer und kreative Neuerer gespielt haben, um diese Annahme dann in ihre Analyse alter Kulturen einfließen zu lassen? Warum glauben so viele Menschen, die in diesem Jahrhundert zur Schule gingen, daß das klassische Griechenland die erste bedeutende Kultur war, wo doch mindestens fünfundzwanzig Jahrhunderte vor dieser Zeit die Schrift entwickelt wurde und große Städte erbaut wurden? Und vielleicht am wichtigsten: Warum wird das Zeitalter der "heidnischen" Religionen, die Zeit, als weibliche Gottheiten verehrt wurden, fortwährend als dunkel und chaotisch angesehen (wenn man sie überhaupt erwähnt), als mysteriös und böse, ohne das Licht der Ordnung und des Verstandes, das die späteren männlichen Religionen angeblich kennzeichnete? Dabei ist doch der archäologische Beweise erbracht worden, daß Gesetz, Regierung, Medizin, Landwirtschaft, Architektur, Metallurgie, Fahrzeuge mit Rädern, Keramik, Textilien und geschriebene Sprache ursprünglich in Gesellschaften entwickelt wurden, die die Göttin verehrten? Wir können uns nur wundern, warum leicht zugängliche Informationen über Gesellschaften, die jahrtausendelang die uralte Schöpferin des Universums verehrten, nicht genutzt wurden.




Trotz vieler Hinweise sichtete und sammelte ich die existierenden Informationen und begann das, was ich zusammengetragen hatte, zu verbinden und in Beziehung zu setzen. Als ich damit anfing, nahmen die Bedeutsamkeit, die Dauer und Komplexität dieser vergangenen Religion vor mir allmählich Gestalt an. Oftmals waren nur eine Erwähnung der Göttin, ein Teil eines Mythos, eine dunkle Anmerkung in vier- oder fünfhundert Seiten gelehrter Abhandlung versteckt. Eine verlassene Tempelanlage auf Kreta oder eine Statue im Museum von Istanbul ohne Begleitinformation fand ihren Platz im umfassenden Bild.
Indem ich diese Bruchstücke mit äußerster Sorgfalt zusammensetzte, begann ich schließlich die ganze Wirklichkeit zu verstehen. Es war mehr als die Inschrift eines alten Gebetes, mehr als ein künstlerisches Relikt hinter Museumsglas, mehr als ein grasbewachsenes Feld, das mit Bruchstücken von Säulen oder den Grundsteinen übersät war, die einst einen alten Tempel getragen hatten. Im Zusammenhang offenbarten die Stücke dieses Puzzles die umfassende Struktur einer geographisch weitverbreiteten und bedeutenden Religion, die jahrtausendelang das Leben vieler Menschen beeinflußt hatte. Wie die heutigen Religionen war sie tief eingebettet in die Muster und Gesetze der Gesellschaft, die Moral und die Haltungen, die mit diesen theologischen Vorstellungen einhergingen und wahrscheinlich tief in das Bewußtsein sogar von Agnostikern und Atheisten reichten.
Ich spreche nicht von einer Wiederkehr der alten weiblichen Religion. Dazu schreibt Sheila Collins:


Die Hoffnung auf Erfüllung liegt für uns Frauen in der Gegenwart und der Zukunft und nicht in irgendeiner mythischen goldenen Vergangenheit.


Ich hoffe allerdings, daß ein neues Bewußtsein von der einstmals weitverbreiteten Verehrung der weiblichen Gottheit als der weisen Schöpferin des Universums und allen Lebens und jeglicher Zivilisation dazu dient, all die repressiven und falsch begründeten patriarchalen Bilder, Stereotype, Bräuche und Gesetze zu durchbrechen, die von den Führern der späteren, männlichen orientierten Religionen entwickelt wurden. Denn, wie ich später erklären werde, wirken die ideologischen Erfindungen der Verfechter späterer männlicher Gottheiten, durch die die alten Kulte und Bräuche überlagert und zerstört wurden, noch immer, selbst auf die areligiösesten Menschen der Gegenwart, ein: Sie sind im Bildungswesen, im Recht, in der Literatur, der Ökonomie, Philosophie, Psychologie, den Medien und den allgemeinen sozialen Verhaltensweisen unserer gegenwärtigen Gesellschaft enthalten.



Aus:
Merlin Stone, Als Gott eine Frau war. Die Geschichte der Ur-Religionen unserer Kulturen, Goldmann Verlag 1988 (Merlin Stone, When God was a Woman)

Montag, 26. März 2007

Mama

Die Bezeichnung der großen Göttin Ma oder Mama; dies ist auf der ganzen Welt das Grundwort für "Mutterbrüste". Mutter Kali war manchmal Mamaka, der Geist der "Fruchtbaren Wasser" der Welt. Sie war auch Mamata, der Geist des "Meinigen" oder Besitzes, der durch das Blut der Mütter die Mitglieder der matrilinearen Verwandtschaftsgruppe miteinander verband. In Mesopotamien hieß sie Mami, Mammitu oder Mama, die Schöpferin; sie schuf die Menschheit aus Lehm und nährte ihre Geschöpfe mit ihren magischen Säften.

(Quelle)

Samstag, 24. März 2007

Freitag, 23. März 2007



Update:
Leider verschwinden die Fotos im Blog. Einfach so ...

Ein englisches Gesetz,

das noch im 19. Jahrhundert gültig war, beanspruchte "alle Meerjungfrauen, die in britischen Gewässern gefunden werden"
offiziell für die Krone.

(Quelle)

Donnerstag, 22. März 2007

Dienstag, 20. März 2007

Four Years of War:

What Have We Learned?
Peacemakers In Action

Mail via Tanenbaum Center

Montag, 19. März 2007

Catal Höyuk

Stilblüten der Forschung

"Is Your Baby Gay?"

via "Radical Goddess Thealogy":

The president of the leading Southern Baptist seminary has incurred sharp attacks from both the left and right by suggesting that a biological basis for homosexuality may be proven, and that prenatal treatment to reverse gay orientation would be biblically justified."

Samstag, 17. März 2007

The Computer Goddesses

Here are my favorites :-)

Four Years Ago - And Today

By Starhawk
March 16, 2007

Donnerstag, 15. März 2007

Uneingeschränkt dienstbereit

oder: Aus dem Schußfeld ficken.

Dienstag, 13. März 2007

Verurteilt

"Abfalleimer der Geschichte"

Sonntag, 11. März 2007

Die Göttin

der Urgewässer, Süßwasser, Salzwasser

Samstag, 10. März 2007

Leider

vergesse ich manchmal, dass Neid merkwürdige Stilblüten treiben kann. Wer stört aus welchen Gründen Kommunikationswege, damit MEIN neues Projekt nicht den Weg zu Freunden und Förderern findet ... Nun, eine auf Dauer unwirksame und vor allem dumme Taktik.

Netze weben

Auf meiner heutigen Spurensuche im Netz fand ich diese schöne Seite, auf der ein wunderbarer Umgang mit Märchen und Mythen gepflegt wird ... *ggg*

Sinnliches

(Haaretz, 07.03.2007)
Gaza: Mutmaßliches islamisches Sittendezernat gegen Internetcafés und Musikgeschäfte

KHAN YUNIS – Vor einigen Monaten war eine Nachricht an der Tür des winzigen Musikgeschäftes von Mohammed al-Shaer angebracht. Sie warnte ihn, dass der Verkauf von Kassetten und CDs populärer arabischer Musik „haram“ durch den Islam verboten sei. Al-Shaer schenkte dieser Nachricht keine Beachtung, bis diese Woche eine Bombe vor seinem Geschäft hochging. Palästinensische Sicherheitsbeamte nehmen an, dass dies das Werk eines geheimen Sittendezernats muslimischer Militanter war.

Während der vergangenen Monate wurden etwa drei Dutzend Internetcafés, Musikgeschäfte und sogar Apotheken attackiert. Dabei brachten die Angreifer nachts kleine Bomben vor den Geschäften zur Explosion. Diese verursachten Sachschaden, es gab jedoch keine Verletzten.
Die Bombenserie begann im Oktober und ist selbst im gewalttätigen Gazastreifen, wo in den letzten Monaten mehr als 130 Menschen bei Kämpfen zwischen Hamas und Fatah ums Leben kamen, ein neues Phänomen. Die Angriffe könnten auf eine weitere Ausdehnung von religiösem Extremismus im Gazastreifen hindeuten.

Die Polizei glaubte ursprünglich, die Angriffe seien Teil örtlicher Streitereien unter Geschäftsleuten. Doch zunehmend verdächtigt sie eine organisierte Kampagne religiöser Extremisten. „Wir können nicht genau sagen, wer dahinter steckt, doch die sich wiederholende Methode der Angriffe führt uns zu gewissen Schlussfolgerungen“, sagte Gazas Polizeisprecher Ramzi Shaheen ohne deutlicher zu werden.
In Rafah, das an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten liegt, wurde letzte Woche eine Billardhalle durch eine riesige Bombe zerstört. Besitzer Ramzi Abu Hilao sagte, er habe zuvor keine Warnung erhalten. „Nach dem Bombenanschlag erhielt ich eine geschriebene Nachricht von einer Gruppe, die sich „Die Schwerter der Wahrheit“ nannte. Die Nachricht begann mit einem Vers aus dem Koran und beinhaltete, die Gruppe wolle das schlechte Benehmen der palästinensischen Gesellschaft korrigieren“, sagte Ramzi Abu Hilao.

Im äußerst konservativen Gazastreifen betrachten gläubige Muslime Internetcafés als Sittenverfall, weil bekannt ist, dass sich junge Männer dort Pornografie ansehen. Musikgeschäfte könnten ein Ziel sein, weil manche Gläubige fürchten, dass Popmusik vom Gebet abhält. Doch die Angriffe auf Apotheken bleiben ein Mysterium, sagte ein Offizieller.
Befürchtungen eines harten islamischen Vorgehens gegen kulturelle Angelegenheiten sind gestiegen seit die islamistische Hamas nach dem Sieg bei den Wahlen vor etwa einem Jahr die Regierung übernahm. Am Montag sagten Offizielle des palästinensischen Kultusministeriums, sie hätten eine Sammlung von Volksmärchen aus den Schulbüchereien genommen und 1.500 Bücher zerstört, weil in diesen Geschichten eindeutig eine sexuelle Sprache vorkomme.

Im Gazastreifen sind Unterhaltung und Entertainment stark eingeschränkt. Es gibt keine Kinos und Theater. Im Internet surfen und Musik hören sind die einzigen Gefühlsventile für junge Menschen.
In den vergangenen Monaten erhielten in Khan Yunis, das im südlichen Gazastreifen liegt, mehrere Musikgeschäfte Warnungen, keine Popmusik zu verkaufen, sagte der 20jährige Khamis Abdeen, dessen Familienbetrieb Modeschmuck, Wäsche und Musikbänder verkauft. Abdeen fügte an, er habe die meisten Bänder und CDs aus den Regalen genommen. Nur einige Bänder mit den aktuellsten Liedern stehen noch dort, weil er hofft, diese schnell zu verkaufen. Zu Beginn des Jahres wurde ein Anschlag auf das Geschäft verübt. Dabei wurde ein Sachschaden von 5.000$ verursacht, sagte er.

Letzten Sonntag wurde ein weiteres Musikgeschäft in Khan Yunis angegriffen. Der 19jährige Besitzer al-Shaer sagte, er habe vor mehreren Monaten eine Warnung erhalten. Diese war mit „Shebab al-Islam“ (islamische Jugend), einer unbekannten Gruppe, unterschrieben. Er ignorierte sie. „Wenn sich diese Leute wirklich um ihre Religion kümmern würden, müssten sie eher das gegenseitige Morden stoppen“, äußerte sich al-Shaer nun ärgerlich.

In Gaza-Stadt sagte der 39jährige Shawki Abdel Karim, er habe bei den 24 Computern in seinem Internetcafé kürzlich den Zugang zu Internetseiten für Erwachsene gesperrt. Doch darüber hinaus kann er kaum etwas tun, um einen Anschlag zu verhindern, obwohl das Café getrennte Räume für Frauen und Männer hat.

„Die Bombenanschläge sind das neuste Zeichen einer Gesellschaft, die dem Druck von sechs Jahre währenden Kämpfen mit Israel, internen Auseinandersetzungen und tief verwurzelter Armut nachgibt“, sagte Anwar Wadi, Psychologe am „Gaza Community Mental Health Center“. „Dies ist eine vergiftete Gesellschaft. Seit Israel sich im Jahr 2005 aus dem Gazastreifen zurückgezogen hat, kommen versteckte Probleme an die Oberfläche.“

Polizeisprecher Shaheen sagte, das Lösen von Problemen durch gewalttätige Mittel sei zur Norm geworden. „Jeder hat Gewehre. Das Gesetz regiert nicht. Wir haben eine Stufe erreicht, wo ein Held daran gemessen wird, wie weit er das Gesetz brechen

Freitag, 9. März 2007

Zum Weltfrauentag:

Faust, Hexenküche


DIE HEXE (tanzend):
Sinn und Verstand verlier ich schier,
Seh ich den Junker Satan wieder hier!


MEPHISTOPHELES:
Den Namen, Weib, verbitt ich mir!

DIE HEXE:
Warum? Was hat er Euch getan?


MEPHISTOPHELES:
Er ist schon lang ins Fabelbuch geschrieben;
Allein die Menschen sind nichts besser dran,
Den Bösen sind sie los, die Bösen sind geblieben.
Du nennst mich Herr Baron, so ist die Sache gut;
Ich bin ein Kavalier, wie andre Kavaliere.
Du zweifelst nicht an meinem edlen Blut;
Sieh her, das ist das Wappen, das ich führe!
(Er macht eine unanständige Gebärde.)


DIE HEXE (lacht unmäßig):
Ha! Ha! Das ist in Eurer Art!
Ihr seid ein Schelm, wie Ihr nur immer wart!


MEPHISTOPHELES (zu Faust):
Mein Freund, das lerne wohl verstehn!
Dies ist die Art, mit Hexen umzugehn.


DIE HEXE:
Nun sagt, ihr Herren, was ihr schafft.


MEPHISTOPHELES:
Ein gutes Glas von dem bekannten Saft!
Doch muß ich Euch ums ältste bitten;
Die Jahre doppeln seine Kraft.


DIE HEXE:
Gar gern! Hier hab ich eine Flasche,
Aus der ich selbst zuweilen nasche,
Die auch nicht mehr im mindsten stinkt;
Ich will euch gern ein Gläschen geben.


(Leise.)
Doch wenn es dieser Mann unvorbereitet trinkt
So kann er, wißt Ihr wohl, nicht eine Stunde leben.


MEPHISTOPHELES:
Es ist ein guter Freund, dem es gedeihen soll;
Ich gönn ihm gern das Beste deiner Küche.
Zieh deinen Kreis, sprich deine Sprüche,
Und gib ihm eine Tasse voll!

(Die Hexe, mit seltsamen Gebärden, zieht einen Kreis und stellt wunderbare Sachen hinein; indessen fangen die Gläser an zu klingen, die Kessel zu tönen, und machen Musik. Zuletzt bringt sie ein großes Buch, stellt die Meerkatzen in den Kreis, die ihr zum Pult dienen und die Fackel halten müssen. Sie winkt Fausten, zu ihr zu treten.)


FAUST (zu Mephistopheles):
Nein, sage mir, was soll das werden?
Das tolle Zeug, die rasenden Gebärden,
Der abgeschmackteste Betrug,
Sind mir bekannt, verhaßt genug.


MEPHISTOPHELES:
Ei Possen! Das ist nur zum Lachen;
Sei nur nicht ein so strenger Mann!
Sie muß als Arzt ein Hokuspokus machen,
Damit der Saft dir wohl gedeihen kann.
(Er nötigt Fausten, in den Kreis zu treten.)



DIE HEXE (mit großer Emphase fängt an, aus dem Buche zu deklamieren):
Du mußt verstehn!
Aus Eins mach Zehn,
Und Zwei laß gehn,
Und Drei mach gleich,
So bist du reich.
Verlier die Vier!
Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex,
Mach Sieben und Acht,
So ist's vollbracht:
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist keins.
Das ist das Hexen-Einmaleins!


FAUST:
Mich dünkt, die Alte spricht im Fieber.


MEPHISTOPHELES:
Das ist noch lange nicht vorüber,
Ich kenn es wohl, so klingt das ganze Buch;
Ich habe manche Zeit damit verloren,
Denn ein vollkommner Widerspruch
Bleibt gleich geheimnisvoll für Kluge wie für Toren.
Mein Freund, die Kunst ist alt und neu.
Es war die Art zu allen Zeiten,
Durch Drei und Eins, und Eins und Drei
Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten.
So schwätzt und lehrt man ungestört;
Wer will sich mit den Narrn befassen?
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.


DIE HEXE (fährt fort):
Die hohe Kraft
Der Wissenschaft,
Der ganzen Welt verborgen!
Und wer nicht denkt,
Dem wird sie geschenkt,
Er hat sie ohne Sorgen.


FAUST:
Was sagt sie uns für Unsinn vor?
Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
Mich dünkt, ich hör ein ganzes Chor
Von hunderttausend Narren sprechen.


MEPHISTOPHELES:
Genug, genug, o treffliche Sibylle!
Gib deinen Trank herbei, und fülle
Die Schale rasch bis an den Rand hinan;
Denn meinem Freund wird dieser Trunk nicht schaden:
Er ist ein Mann von vielen Graden,
Der manchen guten Schluck getan.

(Die Hexe, mit vielen Zeremonien, schenkt den Trank in eine Schale, wie sie Faust an den Mund bringt, entsteht eine leichte Flamme.)

Nur frisch hinunter! Immer zu!
Es wird dir gleich das Herz erfreuen.
Bist mit dem Teufel du und du,
Und willst dich vor der Flamme scheuen?
(Die Hexe löst den Kreis. Faust tritt heraus.)
Nun frisch hinaus! Du darfst nicht ruhn.


DIE HEXE:
Mög Euch das Schlückchen wohl behagen!


MEPHISTOPHELES (zur Hexe):
Und kann ich dir was zu Gefallen tun,
So darfst du mir's nur auf Walpurgis sagen.


DIE HEXE:
Hier ist ein Lied! wenn Ihr's zuweilen singt,
So werdet Ihr besondre Wirkung spüren.


MEPHISTOPHELES (zu Faust):
Komm nur geschwind und laß dich führen;
Du mußt notwendig transpirieren,
Damit die Kraft durch Inn- und Äußres dringt.
Den edlen Müßiggang lehr ich hernach dich schätzen,
Und bald empfindest du mit innigem Ergetzen,
Wie sich Cupido regt und hin und wider springt.


FAUST:
Laß mich nur schnell noch in den Spiegel schauen!
Das Frauenbild war gar zu schön!


MEPHISTOPHELES:
Nein! Nein! Du sollst das Muster aller Frauen
Nun bald leibhaftig vor dir sehn.



(Leise.)
Du siehst, mit diesem Trank im Leibe,
Bald Helenen in jedem Weibe.

Donnerstag, 8. März 2007

Free Women's Rights Defenders in Iran

Dear Mr. Hashemi Shahroudi,
The Honorable Head of the Judiciary,

Greetings,

As you are aware, on March 4th, about 35 female university professors, researchers, lawyers, jurists, and journalists who are all women rights activists were arrested while gathering in front of the Revolutionary Court of Tehran to protest the method of trial of five of their fellow activists. They were detained under supervision of the Ministry of Intelligence and kept in ward 209 of Evin prison ...

"We, the undersigned, are writing to you to express our great concern about the recent persecutions and prosecutions of the women’s rights defenders in Iran. We are especially dismayed at the news of the recent arrests of 38 women’s rights defenders on March 4, 2007, in Tehran while gathering in a peaceful protest in front of the Islamic Revolutionary Court. Furthermore, we are distressed by the use of unnecessary violence by the National Security Police officers against these women which has led to some cases of physical injury.

According to Article 27 of the Iranian constitution, “Public gatherings and marches may be freely held, provided arms are not carried and that they are not detrimental to the fundamental principles of Islam.” And these women had peacefully gathered to show their solidarity with the 5 women activists who were on trial for their participation in a previous peaceful protest."

...

Send this petition to:



"Meanwhile all students' associations in Iran have been notified by university authorities that they will not be allowed to organise any rally or university meeting before 8 March on feminism or women's rights

hart an der Grenze

'Zuvor hatte Schalev in einem Schreiben an Lehmann die Äußerungen kritisiert. Diese „beleidigenden und ungerechtfertigten Vergleiche“ untergrüben das Andenken der Opfer des Holocaust. Schalev sagte, er sei „schockiert“ von den Erklärungen mehrerer deutscher Bischöfe. Es sei „legitim“, die israelische Regierung zu kritisieren. Allerdings habe diese Politik „nichts mit der der Nazis zu tun“.'

("Demagogie")

Der Weltfrauentag

und: Das Leben der Zuseher. Manchmal hilft ein anderer Job. Ein Perspektivenwechsel. Möge jeder irgendwann jemanden finden, der ihn vom Wut-Virus heilt.

Mittwoch, 7. März 2007

Gut,

ich sehe ein, es war ein strategischer Fehler, ausgerechnet dieses Zitat von "Bulworth" in "Generation Blogger" zu nehmen. Wir hätten das erst 20 Bücher und 2 Filme weiter tun dürfen. Was irgendjemand uns natürlich auch brühwarm erzählt hat. Darf ich denn hier trotzdem noch mal kurz:
Sooooziiiiiiialismuuuuuuuuuus ...

*grinst breit*

Montag, 5. März 2007

Frontmann der Friedensbewegung

Am 20. März 2003 verweigerte Florian Pfaff seine indirekte Mitwirkung am Irak-Krieg. Das war mehr als peinlich für die Bundeswehr und ihre Führung. Um 5.35 Uhr desselben Tages waren die ersten US-Raketen in Bagdad eingeschlagen. Und wir, so die allgemeine Lesart, waren nicht dabei. "Rechnet nicht damit", dass Deutschland mitmacht, hatte Kanzler Schröder seine Verbündeten wissen lassen. Rechnet nicht damit. "Eine glatte Lüge", sagt Florian Pfaff.

Er kommt aus einem christlichen Milieu. CDU/CSU, das ist so seine Richtung, er wollte einen ordentlichen Beruf, er hatte auch über Polizist nachgedacht. 1976 hat er bei der Bundeswehr angeheuert, 1976, das war eine Zeit, da hätten Politiker Straßenschlachten provoziert, hätten sie die Bundeswehr über die Grenzen geschickt. Hindukusch konnte damals noch keiner buchstabieren. Soldat, ein "anständiger Beruf", sagt Pfaff. "Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so missbraucht werden würde."

Er ist dann schnell angeeckt in der Truppe. Er mag es nicht, wenn andere für ihn denken. Er hat sich öfter mal beschwert, über Zustände, über Vorgesetzte, über Befehle. Viele Freunde hat er sich so nicht gemacht. "Ich war wohl eher ein kritischer Offizier", sagt Pfaff. Das ist wohl untertrieben. Man hat ihn mehrfach versetzt. Gleichwohl diente er "der Firma" gewissenhaft, die Bundeswehr als solche hielt er ja für integer. Erste Zweifel kamen ihm erst 1993, als die Regierung Kohl Blauhelme nach Somalia entsandte.

Schon das, sagt Pfaff heute, sei ein Verfassungsbruch gewesen. Den Bundestag habe man seinerzeit schlichtweg übergangen. Das "gleiche Spiel" dann 1999 im Kosovo. Bilder von einem Baumarkt habe man damals gezeigt und behauptet, es sei ein serbisches KZ. Das "Massaker von Raczak": eine bewusste Übertreibung, um Soldaten in den Kampf schicken zu können. "Da habe ich gelernt, dass die Gründe für einen Krieg völlig frei erfunden sein können", sagt Major Pfaff. Fortan habe er nichts mehr geglaubt und sicherheitshalber sogar auf die Uhr geschaut, wenn ein Vorgesetzter "guten Morgen" wünschte. Beim nächsten Krieg, das schwor er sich damals, würde er genau hinschauen. Dann zog sich die Schlinge um den Irak zu. Für Pfaff nichts anderes als völkerrechtswidriger "Mord und Totschlag" - und die Bundeswehr mit ihren Spürpanzern, Minensuchern und Awacs-Fliegern direkt daran beteiligt.

Pfaff arbeitete in diesem aufgeheizten Frühling 2003 als Stabsoffizier in Bonn an einem Computerprogramm, das die Materialorganisation der Truppe verbessern sollte. "Ich dachte zunächst, damit bin ich persönlich nicht direkt am Krieg beteiligt." Andere dachten das schon. Auf seine Nachfrage hätten ihm der Truppenarzt und der Militärpfarrer bestätigt, dass er Teil der Kriegsmaschine sei. Also sah Pfaff keine andere Wahl mehr. Er stellte sich vor, es ist Krieg - und ging nicht mehr hin.

Man hat alles versucht, um ihn mundtot zu machen. Man hat seine Loyalität eingefordert und ihm den Befehl gegeben zu schweigen. Als das nichts nutzte, hat man ihn degradiert und in eine Klinik verfrachtet, wo er dem Nervenarzt in Unterhosen beweisen musste, dass seine Reflexe noch funktionieren. "Die dachten wohl, ich steh das nicht durch." Die kannten ihren Major schlecht.

Sonntag, 4. März 2007

...

Schau hin.
Nimm wahr.
Denke nach.
Handle.
Bleibe dir selbst treu.

(Luisa Francia)

Gemeinsam gegen.

Ich frage mich immer wieder, ob der Zweck eigentlich alle Mittel heiligt. Sicher scheint nur: Was den einen heilig ist, macht den anderen Hunger. Und viele verschiedene Tiere leben manchmal unter einem Dach. Alle wollen gefüttert werden. Hexen sollen bekannt dafür sein, Ratten zu rösten und diese Nahrung den Kommunisten zu servieren, weswegen der Hexenhammer heute um das Kapitel "Teuflisches Internet" erweitert wurde. Hexen und Kommunismus? Ist Kommunismus eigentlich ansteckend? Der Sage nach leiden auch Künstler und Künstlerinnen manchmal unter dieser Krankheit, neigen dazu noch gelegentlich zu Weltverbesserertum, weswegen es gerechtfertigt erscheint, diese Tendenz mit (fast) allen Mitteln und Methoden zu korrigieren. Fehler? Nun, wer genauer nachliest, findet den Fehler. Alle anderen schauen vielleicht hier noch einmal genau hin. Es gibt Katzen, Hunde, Ratten. Und andere Tiere. Es gibt solche, die gerne gehorchen. Und solche, die gerne rösten. Niemand vergesse die Vielfalt und Ambivalenz in der Herde!

Freitag, 2. März 2007

Absoluter Gehorsam?

Die Offenheit, die durch Präsenz im Internet entsteht, ist auch ein Schutzschild. Denn sie ist nicht meine vollständige Wirklichkeit, nur ein Teil, den ich gestalte, eine der vielen Schichten, die ich forme und zeige. Sich bewusst zu zeigen und bewusst einen Teil der Wirklichkeit zu verbergen sind ein Ausdruck von Eigenmacht, aber auch von Gestaltung und Fantasie. Ich entscheide, was ich sichtbar mache. Wirklichkeit wird so zur Wirklichkeitsprojektion, zu einer Spiegelung der vielen Wirklichkeitsebenen.
So arbeitet Magie und so arbeitet Kunst. Es gibt eben nicht nur eine Wirklichkeit (wir sprechen ja meistens von der optischen Wahrnehmung, wenn wir Wirklichkeit meinen), sondern viele Ebenen, die der Sinne, der Erinnerung, der Träume, der körperlichen Reaktionen ...



Manchmal gleicht das Netz einem Spinnennetz - man berührt nur einen Faden, wird erkannt, eingefangen und ausgeraubt. Wir sehen etwas im anonymen Cyberraum, was sich sonst in den Hirnen abspielt, was uns verborgen bleibt, bis es in einen zerstörerischen Akt nach außen bricht. Das Internet macht vielleicht zum ersten Mal sichtbar, wie gestört und zerbrochen, wie fantasievoll und vielseitig Menschen sind. Was vorher verborgen in der Dunkelheit der geheimen Wünsche und Lüste ungestaltete, unbekannte Gefahr war, hat im Internet Bilder und Sprache gefunden (und wird so auch zu einer gigantischen Perversionsindustrie). Die Sehnsüchte der Menschen heute bleiben die gleichen, die sie wohl schon immer hatten. Menschen brauchen menschliche Wärme, sie wollen Sex haben, sie wollen möglichst gesund sein und sich gelegentlich auch mal mächtig fühlen. Wenn sie gedemütigt werden, wollen sie sich rächen, Gewalt ausüben. Sie wollen Arbeit oder wenigstens Geld haben, manche wollen darüberhinaus auch noch Macht und alles zerstören, weil sie selbst zerstört wurden.




Frauen sind - ob im Islam oder in der so gepriesenen aufgeklärten westlichen Zivilisation - noch immer so konditioniert, ihre Bedürfnisse zu verkleiden und zu verstecken. Sie sollen hoffen, dass jemand kommt, diese Bedürfnisse erkennt und sie dann erfüllt. Denn eine Frau, die sich erobert, was sie will und braucht, wird als bedrohlich empfunden. Sie wird beschimpft und kritisiert - auch und gerade von Frauen.
Es mag einmal eine Generation gegeben haben, meine eben, die sich gegen Gehorsam und Autorität aufgelehnt hat. In der jüngeren Generation übt man sich in Anpassung, Ordnung und Unterwerfung unter die herrschenden Spielregeln. Diese Haltung erhöht die Gefahr, abgezockt oder verletzt zu werden. Wie Margarete Mitscherlich, die Psychoanalytikerin, feststellte, ist der absolute Gehorsam, den sowohl Kirche als auch Staat in patriarchalen Gesellschaften forderten (und noch fordern), die Ursache für Katastrophen wie den Holocaust, Kriege, Unterdrückung von Frauen, Gewalt gegen Kinder.
Wer sich schützen will, muß es wagen, frechen Widerstand zu leisten, Forderungen nicht zu erfüllen, Erwartungen zu ignorieren.



Aus:
Luisa Francia, Beschützt, bewahrt, geborgen. Wie magischer Schutz wirklich funktioniert, nymphenburger Verlag München 2006

Zusammenarbeit

Aufgrund einiger Erlebnisse der letzten Tage bringe ich hier doch noch einmal etwas auf den Punkt, das eigentlich geklärt schien:

Wer mit mir zusammenarbeiten möchte, ist herzlich willkommen. Es ist nett, wenn mir dann "erzählt" wird, dass offenbar Berichte über diese Zusammenarbeit geschrieben werden. Ich betrachte das als eine Angelegenheit von Ehrlichkeit und habe auch gar nichts gegen eine internationale Besetzung des Teams. Wenn, wo nicht bei solchen Gelegenheiten, kann Zusammenarbeit geübt werden ... ? ;-)

Ich freue mich auch über jede Form von finanzieller Unterstützung des neuen Projekts.
Wer mir allerdings Geschichten erzählt und glaubt, mich mit kleinen, mehr oder weniger gezielt platzierten Bemerkungen unter Druck setzen zu müssen, fliegt raus, selbst wenn er ansonsten noch so gute Arbeit leistet. Ich betrachte das als destruktives Manöver, welches weder dem Projekt, noch den Mitgliedern des Projekts noch mir gut tut. Ich hoffe, dass ich mich deutlich genug ausgedrückt habe.

Donnerstag, 1. März 2007

Afrika

Ich lese gerade von Luisa Francia: Xamuma - Tagebuchnotizen und Reportagen aus Afrika. Es ist wunder.bar. Und jede/r, der schon einmal in Afrika gewesen ist, wird sich erinnern ...

Nicht gerade demokratiefördernd

sind Formulierungen wie die folgende:

"Offensichtlich hat sich die Mentalität des Führerbunkers, die den Insassen des Weissen Hauses längst anzumerken ist, längst auch deren Freunden in Berlin angesteckt: Autismus und Medienmanipulation, was das Zeug hält, und einschlägige Übungen der Desinformation und Tricksereien gegenüber den Instanzen der Demokratie."

Vielleicht wäre eine der vielen Lösungen, Bürger und Bürgerinnen durchaus mit komplexen Sachverhalten vertraut zu machen, aus denen dann Verständnis erwächst? Ich weiß, wovon ich da rede: Bundeswehr, 1. Quartal (gemeint ist jetzt NUR das) ... Es geht ... Zum Beispiel. Schwierig wird es natürlich, wenn keine Optionen mehr offen sind und daraus das Eingeständnis folgt, dass das Primat der Politik längst abgelaufen ist und man keine Handungsoptionen mehr hat. Oder man anders tickt, als man spielt.