Freitag, 4. Januar 2008
Kuschelkurs im Kabarett
"Doch Hagen Rether ist ein Appeaser vor dem Herrn, und deshalb bekam nach Broder auch Ralph Giordano sein Fett weg. Der habe sich nämlich „verrannt in einer bitteren, einseitigen Polemik, der ist so randvoll vor Wut vor dem Islam, dass er mittlerweile Applaus von den Nazis kriegt“. Dass der Schriftsteller sich mit letzteren, vor allem mit deren Kölner Vertretung, heftig angelegt hatte – „Wenn die zeitgenössische lokale Variante des Nationalsozialismus könnte, wie sie wollte, würde sie mich in eine Gaskammer stecken“ – und außerdem von Islamisten mit dem Tode bedroht wurde, war für den Kabarettisten nicht der Rede wert. Denn der will vor allem „’ne differenzierte Debatte“, die aber ständig sabotiert werde: „Wenn du dich um Dialog bemühst und um Integration, dann wirst du sofort abgewatscht“ – von wem, wird nicht näher ausgeführt –, „‚Sozialromantik’ und ‚Multi-Kulti-Kuschelkurs’, abgekanzelt, Ende.“ Dabei seien diese Optionen eine schiere Selbstverständlichkeit: „Ja sicher Multi-Kulti-Kuschelkurs! Was denn sonst? Prügelkurs? Gibt’s ’ne Alternative zum Kuschelkurs?“ Natürlich nicht – und zwar deshalb: „Die Alternative zum Kuschelkurs, die können wir seit zwanzig, dreißig, vierzig Jahren im Nahen Osten uns angucken.“ Wo die Israelis partout nicht kuscheln wollen, obwohl ihnen ihre muslimischen Nachbarn schon seit Jahrzehnten geduldig zeigen, wie friedliebend der Islam ist."
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